Tauernkraftwerke Kaprun
Mythos Kaprun - auch wenn man den Mythos der 50er Jahre zum Kraftwerkbau fast schon tot sagt, kann sich wohl kaum jemand der Faszination der Stauseen entziehen.
Meine Verbindung zum Kraftwerk begann mit den Erzählungen meines Vaters der in den Nachkriegsjahren an der Fertigstellung dieser Hochgebirgs-Baustelle mitarbeitete. Mehr zufällig kam ich nach Kaprun und so bot sich ein Besuch der Tauernkraftwerke Kaprun einfach an.
Unser Ausflug beginnt hinter Kaprun am Ende des Tales. Das eigene KFZ wird geparkt und man steigt um in den Postbus. Leider nicht so ein betagtes Modell wie dieser Saurer 5 GVFU von 1951 sondern moderne Postbusse, die vermutlich mehr als 130 PS haben. Aber da dieser Oldtimer Bus gerade am Parkplatz stand, eignet er sich wunderbar für den Einstieg in die Bildserie | |
Dann steigt man um in einen offenen Schrägseilaufzug. Ein Überbleibsel der Bauphase. der Aufzug war die Hauptverbindung zwischen Talboden und dem ersten Stausee Wasserfallboden. | |
Oben angekommen steigt man wieder in einen Postbus um und fährt am Ufer des Wasserfallbodens entlang. Blickt man zurück kann man auch noch ab und an die Limbergsperre sehen. Die Limbergsperre war die erste Talsperre in Kaprun und wurde 1951 fertig gestellt. | |
Wir sind hier immer noch am Wege entlang des unteren Stausees Wasserfallboden. Spätestens jetzt soll ich vielleicht erwähnen dass es am Vortag wirklich Stunden lang geschüttet hat. Am morgen des nächsten Tages ... es war so gegen 10:00 Uhr war der Himmel wolkenlos, aber der Nebel zog erst langsam weg. Wir erkennen hier bereits eine der beiden oberen Talsperren, die "linke" also die Moosersperre, 107m hoch und eine Kronenlänge von 494 m. | |
Der Postbus schraubt sich dann diese 107 Meter hoch. Nun sieht man auch erstmalig den oberen Stausee "Mooserboden". Lustigerweise sind an der Moosersperre auch Solarpanele montiert, naja ok vieleicht nicht lustigerweise sondern eher testweise wie uns der Guide berichtet. | |
Übrigens Guide: Die Staudammführung lohnt sich definitv, man läuft im inneren der Moosersperre durch und kommt in der Mitte zwischen den beiden Sperren wieder heraus. Hier nun die "linke" die Drossensperre mit ihren 112 m Höhe und 357m Kronenlänge. | |
Zwischen Drossensperre und Moosersperre (im Bild) gibt es auch ein Besucherzentrum. Es enthält die "Erlebniswelt Strom und Eis, Museum "Tauernstrom" und die "Erlebniswelt Gletschereis. | |
Bis hier her kommt man mit normalen Schuhwerk. Weiter geht es aber dann nur mit festen Bergschuhen, also wieder umdrehen ... | |
Hier ein Blick vom Alpenhaus runter auf die Moosersperre. Daneben der Parkplatz der die Endstation für den Postbus war. Dort gibt es auch ein kleines SB-Restaurant das sich für das Mittagessen anbietet. | |
Natürlich darf auch eine Gedenkstätte für die Opfer und verungückten Arbeiter nicht fehlen. Knapp 100 Arbeiter fanden den Tod auf der Baustelle. Weniger als bei der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun 2 im Jahr 2000. | |
Speicher Mooserboden - Tauernkraftwerke Kaprun | |
Stausee Mooserboden, taleinwärts, gegen Schwarzköpfl, Schattseitköpfl, Karlinger Kees | |
Die optimale Besuchszeit ist übrigens Ende August, Anfang September. Dann sind beide Speicher voll. Bei meinem Besuch (auch Ende August) wurden Wartungsarbeiten durchgeführt, deshalb war der untere Speicher Wasserfallboden nicht zur Gänze gefüllt. | |
Unbedingt besuchen soll man auch im Tal am Ende von Kaprun (Kaprun Winkl) das Krafthaus Hauptstufe das Einblick in die Maschinenhalle mit ihren 4 Turbinen ermöglicht. Der Eintritt dort ist kostenlosl |